Zum Energiegipfel der Bundesregierung: Anja Weisgerber (CSU) fordert steigenden Anteil erneuerbarer Energien und eine Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke

Die umweltpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament und Vorsitzende des AK Umwelt und Energie der Jungen Union Bayern, Dr. Anja Weisgerber, fordert anlässlich des Energiegipfels der Bundesregierung einen ausgewogenen Energiemix mit einem wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien und bestimmten Voraussetzungen die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken in Deutschland. Wirtschaftliche Gewinne aus einer solchen Verlängerung müssten in die Förderung Erneuerbarer Energien investiert werden, stellt Weisgerber einen neuen Ansatz in der Diskussion zur Debatte.

Gerade für Unterfranken ergeben sich aus den Forderungen der Abgeordneten große Chancen. „Bisher gibt es zum Beispiel bereits eine Vielzahl von Biomasseanlagen in den Städten und Landkreisen Unterfrankens, die mit europäischen, deutschen und bayerischen Fördermitteln unterstützt werden. Insbesondere die Biomasse bietet für das Flächenland Unterfranken mit seiner starken Landwirtschaft große Entwicklungsmöglichkeiten. Wir möchten die Förderungen in diesem Bereich verstärken und ausweiten“, erklärt Unterfrankens einzige Vertreterin im Europäischen Parlament. Für ausführliche Informationen zu Förderprogrammen verweist sie u.a. auf folgende Internetseite des Bayerischen Wirtschaftsministeriums:

www.stmwivt.bayern.de/energie/foerderprogramme.html

„Wir brauchen eine bessere Förderung der Erneuerbaren Energien. Es muss vor allem darum gehen, den CO2-Ausstoß maßgeblich zu reduzieren. Die Erneuerbaren Energien leisten hierzu einen immer wichtigeren Beitrag“, erklärt die Europaabgeordnete. Allerdings müsse auch weiterhin an der Kernenergie festgehalten werden, da durch sie CO2-frei Strom erzeugt werden könne. Damit werde ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung des Treibhauseffekts geleistet. „Erst wenn die Kernkraft durch die Erneuerbaren Energien ersetzt werden kann, ist der Ausstieg aus der Kernenergie für die Junge Union vertretbar“, so Weisgerber. Alles andere sei ökonomisch und ökologisch unvernünftig. Die Chance der nächsten Jahre liege daher in einem ausgewogenen Energiemix, der aus Kernenergie, aus Erneuerbaren Energien und aus fossilen Brennstoffen bestehe. „Innerhalb dieses Energiemixes müssen wir den Anteil der Erneuerbaren Energien kontinuierlich erhöhen.“

„Grundvoraussetzung für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist allerdings in unseren Augen, dass die durch die längeren Laufzeiten erzielten Mehreinnahmen zur Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien und für Energieeffizienzsteigerungen verwendet werden“, bekräftigt die junge Parlamentarierin. Die Energieversorgungsunternehmen müssten in diesem Zusammenhang ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Sie betonte auch, dass es aber nicht ausschließlich darum gehen könne, neue Energiequellen zu erschließen. Genauso wichtig seien Energieeinsparmaßnahmen.

Vor dem Hintergrund des Energiegipfels der Bundesregierung verwies die Europapolitikern auf aktuelle Diskussionen auf europäischer Ebene. In Europa sei das Bewusstsein für einen effizienten und umweltschonenden Umgang mit Energie in den vergangenen Jahren spürbar gewachsen. So habe die Kommission bereits im Jahr 2000 in einem Gründbuch eine deutliche Ausweitung des Anteils Erneuerbarer Energien gefordert. Das Europäische Parlament sei im Bereich der Energiepolitik schon seit Jahren ein wichtiger Ideengeber und trete in verschiedenen Initiativen immer wieder für die verstärkte Förderung Erneuerbarer Energien ein.

Auch im Bereich Wärme und Kühlung lägen große Potenziale zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. „Das Europäische Parlament hat dies erkannt und bereits eine europäische Regelung zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Bereich Wärme und Kühlung gefordert“, macht Weisgerber das Engagement der Europaabgeordneten für eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Energiepolitik deutlich.