„Ohne Frauen ist kein Staat zu machen“

Pressemitteilung, 20. Juni 2016

Am vergangenen Samstag traf sich die Frauen-Union (FU) Unterfranken zur alljährlichen Bezirksversammlung im Haus Effata in Goldbach. Der Einladung der FU-Bezirksvorsitzenden und CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber sind über 100 Frauen und auch einige Männer gefolgt. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Herausforderungen der Pflege in Bayern, zu denen Staatsministerin Melanie Huml MdL referierte, sowie die neuen Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms „Frauen fördern Frauen“, die die FU-Bezirksvorsitzende vorstellte. „Ich freue mich sehr, dass unser Frauenförderprogramm jetzt schon in die fünfte Runde geht, denn damit motivieren wir als Mentorinnen viele Frauen, Verantwortung in unserer Partei zu übernehmen“, so Anja Weisgerber. Die Aschaffenburger FU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz lobte das Programm und beschrieb bei ihrer Begrüßung ihren Antrieb, das Mentoring-Programm erneut als Mentorin zu unterstützen: „Engagieren, einbringen, vernetzen. So lautet der Auftrag für politisch interessierte Frauen heute. Den Weg in die Politik zu wagen, dazu möchte ich die Frauen ermutigen.“

Auch die Landtagsabgeordneten Judith Gerlach und Prof. Winfried Bausback waren in Goldbach dabei. Der bayerische Justizminister Bausback berichtete von seinem konkreten Vorstoß gegen Kinderehen von Flüchtlingen. „14- und 15-jährige Mädchen gehören in die Schule und nicht vor den Traualtar“, so der Justizminister. Hintergrund der Initiative ist, dass die deutschen Behörden in den vergangenen Monaten mehrere hundert Kinderehen unter Flüchtlingen registriert haben. Bausback plädiert dafür, dass sich die Ehemündigkeit allein nach deutschem Recht richten solle und fordert dazu eine zeitnahe Regelung: „Es ist unsere Aufgabe, den Gerichten klare und handhabbare Regelungen zur Verfügung zu stellen."

Hauptthema der Versammlung waren jedoch die Herausforderungen in der Pflegepolitik. In Deutschland gibt es derzeit etwa 2,6 Millionen Pflegebedürftige – mit steigender Tendenz. Die Bevölkerungsstruktur verändert sich und die Bevölkerung wird immer älter. „Unser großes Anliegen ist es daher, die Pflege zukunftsfest zu machen. Uns als CSU ist es besonders wichtig, die Pflege an den individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen zu orientieren. Genau das haben wir mit den beiden Pflegestärkungsgesetzen umgesetzt“, so die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Dadurch wurden für die Pflege zu Hause und stationär die Leistungen, die Qualität und die Finanzausstattung verbessert und ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt. Künftig werden alle Einschränkungen, sowohl körperliche, als auch geistige und psychische, bei der Einstufung des Pflegebedürftigen berücksichtigt, was „vor allem Menschen mit Demenz zu Gute kommt.“

Staatsministerin Huml bedankte sich für die Einladung zu diesem wichtigen Thema. Gerade weil Pflege überwiegend von Frauen geleistet werde, sei es wichtig, dass sich die Frauen-Union aktiv in die Diskussion einbringt und die Rahmenbedingungen mitgestaltet. Dazu gehört die Unterstützung der häuslich Pflegenden. „In den meisten Fällen sind das Töchter, Ehefrauen oder Schwiegertöchter, die den Wunsch vieler Pflegebedürftiger erfüllen, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben. Sie leisten Unvorstellbares und sind aus der Pflegelandschaft nicht mehr wegzudenken. Daher fördern wir Fachstellen für pflegende Angehörige zur Unterstützung und stellen auf kommunaler Ebene Pflegestützpunkte zur Verfügung“, so Pflegeministerin Huml. Weiterhin betonte sie die Bedeutung der professionell Pflegenden, deren Berufsfeld zukunftsfest gestaltet werden soll. Außerdem wünscht sich die Ministerin eine bessere Vertretung der Pflegeinteressen in einer eigenen Kammer: „Damit hätte die Politik einen Ansprechpartner, der die Interessen in allen Belangen der Pflege bündeln kann und der auf gleicher Augenhöhe mit anderen Interessenvertretungen verhandeln kann“, so Huml weiter. Die gelernte Ärztin weiß selbst, dass in der Pflege viel Einfühlungsvermögen, Respekt, Geduld und Verständnis gefragt sind. Sie dankte deshalb allen, die durch ihren Einsatz einen „wertvollen Beitrag zu einer menschlichen Gesellschaft leisten.“

Im weiteren Verlauf der Versammlung fiel der Startschuss für das Mentoring-Programm zur Förderung des weiblichen politischen Nachwuchses. „Unser erfolgreiches Mentoring-Programm führen wir nun fort. Denn: Ohne Frau ist kein Staat zu machen!“ so Weisgerber. „Unser Ziel ist es, mehr Frauen für die Politik und die Partei zu gewinnen. Das Programm begleitet die Frauen auf ihrem Weg und vermittelt ihnen das notwendige Rüstzeug für die politische Arbeit.“

In diesem Jahr fördert die Frauen-Union insgesamt 25 Damen verschiedenen Alters und aus verschiedensten Bereichen aus ganz Unterfranken. In einem Mentoring-Tandem nehmen erfahrene Mandatsträgerinnen die Damen an die Hand, um sie ans politische Geschäft heranzuführen. Dies wird begleitet durch ein Rahmenprogramm, das der persönlichen und politischen Qualifizierung der Frauen dient. Als Mentorinnen haben sich 15 Damen aller politischen Ebenen zur Verfügung gestellt, unter anderem Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Staatssekretärin Dorothee Bär MdB, die Abgeordneten Judith Gerlach, Andrea Lindholz und Dr. Anja Weisgerber sowie Bürgermeisterinnen und stellvertretende Landrätinnen.

Hier finden Sie einen Überblick über alle Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms, das Rahmenprogramm sowie die Bildergalerie.