Gratis für Deutschland? - FIFA, UEFA und G-14 einigen sich über Abstellungsgelder / Weißbuch Sport

Brüssel. „Endlich haben UEFA und FIFA den Forderungen der Vereine nachgegeben und werden künftig die Vereine entschädigen, wenn diese ihre Spieler für Europa- und Weltmeisterschaften abstellen“, beurteilt die CSU-Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber die aktuelle Einigung zwischen FIFA, UEFA und „G-14“.

Die FIFA, UEFA und die „G-14“ – die Vertretung der größten europäischen Fußballklubs, unter ihnen auch Bayern München – haben eine Absichtserklärung unterschrieben, in der die Entschädigungszahlung an die Vereine erklärt wird und im Gegenzug sich die G-14 verpflichtet, alle anhängigen Klagen gegen FIFA und UEFA fallen zu lassen. In einer Klage ging es unter anderem um eine Entschädigung für einen Fußballspieler, der sich bei einem Länderspiel verletzt hatte. „Es kann nicht sein, dass die Spieler kostenlos zur Verfügung gestellt werden, oft aufgrund Verletzungen nach einer WM nicht einsatzfähig sind, die FIFA ordentlich verdient und der Verein das Ausfallrisiko und die Kosten trägt“, kommentiert Anja Weisgerber. Darüber hinaus wird die G-14 aufgelöst und soll durch ein Gremium ersetzt werden, das alle Vereine der 53 UEFA-Mitgliedsverbände umfasst.

Die Kommission hat dem Europäischen Parlament kürzlich das Weißbuch „Sport“ vorgelegt, indem sie sich unter anderem auch mit Fußball beschäftigt. „In meiner Funktion als sportpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament befasse ich mich intensiv mit diesem Vorschlag. Sport hat große Bedeutung für die Gesundheit, die Jugend – insbesondere Teamgeist, Solidarität und Fairplay sind zu nennen – und er dient auch der Integration. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Sport erstmals im Reformvertrag verankert ist und sich damit die Möglichkeit bietet, dass sportliche Programme von der EU finanziell unterstützt werden können“, so die Europaabgeordnete.

Das Weißbuch stellt die erste umfassende Auseinandersetzung der Kommission mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Sports in Europa dar. „Sport ist grundsätzlich Sache der Mitgliedstaaten und soll es auch bleiben, allerdings wird Profisport auch in großem Maße als wirtschaftliche Tätigkeit betrieben. Dieser Bereich fällt unter Europarecht und wird bereits durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes bestimmt. Es besteht große Verwirrung, welche Regeln jetzt anwendbar sind – hier brauchen wir Klarheit, allerdings nicht durch Erlass von Vorschriften und Gesetzen. Wir streben einen Dialog mit allen Beteiligten an. Dass dieses Vorgehen erfolgreich ist, hat die Einigung zwischen FIFA, UEFA und den Vereinen bewiesen“, meint Anja Weisgerber.