Rede zum aktuellen Stand der politischen Diskussion zur Gentechnik beim Arbeitskreis Umwelt der CSU Unterfranken

Deutschland ist ein Land mit wenig natürlichen Ressourcen.
Es ist auf den Einsatz und die Weiterentwicklung neuer Technologien angewiesen.
Da gibt es überhaupt keine Zweifel.
In Wissenschaft und Wirtschaft muss dem Forschungsfeld der Bio- und Gentechnologie deshalb eine wichtige Rolle eingeräumt werden.
Dabei ist aber auch völlig klar, dass die Förderung dieser Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts mit ethischen Grundfragen im Einklang stehen muss.
Alle wissenschaftlichen Daten lassen den Schluss zu, dass die Grüne Gentechnik als eine sichere und beherrschbare Hochtechnologie bezeichnet werden kann.
Hierfür sprechen auch die bisher gesammelten Erfahrungen im Umgang mit der Grünen Gentechnik sowie im weltweiten Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen.
Ich erinnere daran, dass gentechnisch veränderte Nutzpflanzen den Einsatz von Pflanzenbehandlungs- und Düngemitteln reduzieren können;
Ich erinnere daran, dass wir die Qualität der Produkte verbessern können;
Und ich erinnere daran, dass wir die Belastung der Produktionsflächen verringern können.
Deswegen hat sich auch der Deutsche Bauernverband wiederholt für ein Nebeneinander des Anbaus mit und ohne gentechnisch veränderten Pflanzen ausgesprochen.
Pause.
Wir brauchen deswegen Regelungen, die die Forschung und Anwendung der Grünen Gentechnik in Deutschland möglich machen.
Eine Gesetzeslage, die die Grüne Gentechnik in Deutschland de facto unterbindet, wäre nicht hilfreich, denn dann machen es andere Länder oder unsere Unternehmen wandern ab.
Wir brauchen daher im Interesse der deutschen Forschung und der deutschen Wirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen.
Noch ist die deutsche mittelständische Industrie führend auf diesem Forschungsgebiet.
Wir sollten von Seiten der Politik unseren Beitrag leisten, damit dies so bleibt.
Allerdings dürfen wir die Vorbehalte der Bürgerinnen und Bürger gegen die Grüne Gentechnik nicht ignorieren.
Deswegen ist es wichtig, dass der Gesetzgebungsprozess mit umfangreichen Gesprächesrunden flankiert wird.
Diese Gespräche sollen ein Forum für einen Meinungsaustausch bieten und damit einen wichtigen Beitrag für gesetzgeberische Regelungen leisten.
Auf diese Weise können wir sowohl den Sorgen und Ängsten vieler Menschen als auch dem Bedürfnis nach Nutzung innovativer Potenziale Rechnung tragen.
Am Ende dieser Gesprächsrunden werden wir sehen, zu welchem Ergebnis wir kommen werden.
Entscheidend ist, dass wir einerseits zu praktikablen gesetzlichen Lösungen kommen und andererseits diesen Prozess mit den Bürgerinnen und Bürger gemeinsam gestalten.