Grußwort zur Klima- und Ressourcenschutzkonferenz

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Wöhrl.
Sehr geehrte Damen und Herren.
Über die Einladung auf der Konferenz ein Grußwort zu sprechen, habe ich mich sehr gefreut und ich habe spontan zugesagt.
Seit einiger Zeit kursiert in Brüssel ein Zauberwort, unter dessen Banner sich die EU den globalen Herausforderungen der Zukunft annehmen möchte.
Dieses Zauberwort ist Nachhaltigkeit!
Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang:
Wie können wir die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.
Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört auch, dass wir uns die Frage stellen, wie wir mit unserem Abfall umgehen.
Der ehemalige Bundesumweltminister und ehemalige Direktor des UNO Umweltprogramms, Klaus Töpfer, beantwortete die Frage nach dem Umgang mit Abfällen auf seine Weise:
„Eine Welt ganz ohne Abfälle, das ist das Bild, das ich habe!“.
Zu Recht weist Töpfer darauf hin, dass es sich Deutschland und Europa nicht mehr leisten können, wertvolle Ressourcen zu verschwenden.
Bilder von alten Fahrrädern, die auf Containerschiffen zur Verwertung nach China gebracht werden, müssen in Zukunft der Vergangenheit angehören.
In einigen Bereichen ist das Bild von Klaus Töpfer bereits fast Wirklichkeit geworden.
Bei getrennt gesammelten Abfällen wie Glas, Papier oder Pappe erreichen wir in Deutschland seit Jahren sehr hohe Verwertungsquoten.
Auch bei den Metall- und Verbundverpackungen lag im Jahr 2005 die Verwertungsquote bei 97% und bei den Leichtverpackungen und Kunststoffen bei 87%.
Nachhaltigkeit bedeutet aber mehr als Recycling.
Das erklärte Ziel einer nachhaltigen Abfallwirtschaft ist der Schutz von Mensch und Umwelt.
Dies bedeutet möglichst geringe Emissionen und die bestmögliche Nutzung vorhandener Ressourcen.
Die Abfallmengen und deren Schadstoffgehalte sind so gering wie möglich zu halten.
Fällt Abfall an, so ist dieser – soweit dies ökologisch zweckmäßig und technisch sowie ökonomisch möglich ist – zu verwerten.
Diese Verwertung kann auch die energetische Verwertung bestimmter Abfälle sein.
Vor dem Hintergrund des weltweit steigenden Energiebedarfs und den schrumpfenden Reserven an fossilen Energieträgern, gewinnt diese Art der Abfallverwertung immer mehr an Bedeutung.
Mittlerweile ist die Energiegewinnung aus Abfall ein wesentlicher Bestandteil sowohl der Abfallentsorgung als auch der Energieversorgung.
Abfälle, die nicht wiederverwertet oder recycelt werden können, dienen zur Energiegewinnung.
Dadurch werden fossile Brennstoffe eingespart, CO2 Emissionen reduziert und auf diese Weise ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Um diesen Beitrag zu berücksichtigen, ist der so genannte Lebenszyklus Ansatz von großer Bedeutung.
Dieser Lebenszyklus Ansatz beinhaltet eine umfassende Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken, aber auch der Energiebilanz von Produkten.
Dabei wird in die Bewertung die Entwicklung, Produktion, Vermarktung, Anwendung und schließlich Entsorgung einbezogen.
Über diesen Lebenszyklus Ansatz ist es daher möglich, neben der Beseitigung von Abfall auch den potentiellen Beitrag zu einem nachhaltigen Gebrauch von natürlichen Ressourcen, zur Energiegewinnung und zum Klimaschutz zu berücksichtigen.
Meine Damen und Herren,
Klima- und Energiepolitik ist heute in aller Munde.
Dies ist richtig, denn in der Klima- und Energiepolitik begegnen uns einige der derzeit größten Herausforderungen.
Daher ist es jetzt an der Zeit, von den Lippenbekenntnissen zur konkreten Umsetzung der Klima- und Energieziele zu kommen, auf die sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union unter Vorsitz der Bundeskanzlerin Angela Merkel verständigt haben.
Wie oft steckt hier der Teufel im Detail!
Deswegen freut, ermutigt und bestärkt es mich, wenn auf dieser Konferenz eine Vielzahl von neuen, innovativen Technologien vorgestellt, die
unsere wertvollen Rohstoffe schonen;
Energie effizienter als bislang verwenden;
einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Wir brauchen Unternehmen, die den Klimaschutz nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance begreifen.
Solche Unternehmen sind hier und ich wünsche Ihnen, den Veranstaltern der ITAD und allen Gästen eine interessante und erfolgreiche Konferenz.
Vielen Dank!