Welt diskutiert in Marrakesch über Klimaschutz

© Deutsche Delegation

Pressemitteilung, 17. November 2016

Anja Weisgerber Teil der Parlamentsdelegation


In diesem Jahr trifft sich die Welt zur 22. Weltklimakonferenz in Marrakesch. „Es ist in diesem Jahr eine besondere Konferenz, denn es war die erste Klimakonferenz nach Inkrafttreten des neuen Klimaabkommens, das letztes Jahr in Paris verabschiedet wurde. So schnell konnte noch nie zuvor ein völkerrechtlicher Vertrag ratifiziert werden“, kommentiert die Schwebheimer Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, die selbst als Berichterstatterin ihrer Fraktion vor Ort in Marrakesch ist.

Anfang November ist das im letzten Jahr in Paris verabschiedete Klimaabkommen in Kraft getreten. Das Abkommen hat zum Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad Celsius. Experten zufolge können nur so unumkehrbare Folgen für unser Klimasystem verhindert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Staaten alle fünf Jahre immer ambitioniertere Klimabeiträge vorlegen.

In diesem Jahr drehte sich auf der Klimakonferenz in Marrakesch deshalb alles um die Umsetzung des Klimaabkommens. Im Vordergrund stehen dabei Fragen, wie die Klimaschutzbeiträge der einzelnen Staaten gemessen und überprüft werden können, aber auch Fragen der Klimafinanzierung und wie den ärmeren Ländern dabei geholfen werden kann, ihre selbstgesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. In Marrakesch brachte die Bundesregierung dafür mit dem Gastgeber Marokko eine globale Klima-Partnerschaft auf den Weg, die Entwicklungsländer bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens unterstützen soll. „Ich freue mich, dass diese deutsche Initiative für die Klimapartnerschaft mit Entwicklungsländern hier in Marrakesch auf so fruchtbaren Boden gefallen ist und breite Zustimmung findet. Viele weitere Partner sind schon dazugekommen. Nun müssen möglichst viele Industrieländer dafür gewonnen werden“, so Weisgerber.

Großes Interesse rief auch der Klimaschutzplan 2050 hervor, den Bundesumweltministerin Hendricks mit nach Marrakesch brachte und der auf internationaler Ebene auf sehr positive Resonanz stieß. „Die Bundesregierung hat lang um dem Klimaschutzplan gerungen. Das ist auch wichtig bei einem Plan, der die Weichen für die kommenden Jahrzehnte stellt. Umso erfreulicher ist es, dass das Kabinett den Klimaschutzplan 2050 rechtzeitig zur heißen Phase in Marrakesch verabschiedet hat. Der Klimaschutzplan bekommt hier auf der internationalen Ebene große Anerkennung und bringt neuen Schwung in die Verhandlungen“, so Weisgerber. Der Klimaschutzplan zeigt den Weg auf hin zu einer weitgehenden Treibhausgasneutralität im Jahr 2050 und legt ein neues nationales Klimaziel von 55 Prozent Treibhausgasminderung bis 2030 fest. Zum ersten Mal werden sogar Minderungsziele für die einzelnen Sektoren festgesetzt. Um diese Ziele zu erreichen, beinhaltet der Klimaschutzplan Maßnahmen. So sollen im Verkehrsbereich alternative Antriebe eine größere Rolle spielen, im Gebäudebereich sollen anspruchsvolle Neubaustandards und langfristige Sanierungsstrategien für Einsparungen sorgen. Im Landwirtschaftsbereich soll der Stickstoffeinsatz durch ein Düngemittelmanagement reduziert werden. „Mir war es wichtig, dass der Klimaschutzplan ambitioniert, gleichzeitig aber auch erreichbar ist. Bei unseren klimapolitischen Beschlüssen und Entscheidungen müssen wir immer die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsplätze beachten. Klimaschutz kann auch eine Chance für die Wirtschaft sein. Denn gerade in unserer Region werden durch die Entwicklung von Umweltinnovationen und neuen Technologien Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaftskraft kann sogar gesteigert werden“, so Weisgerber abschließend.

Überraschend positiv war der Auftritt des noch amtierenden US-Außenministers Kerry in Marrakesch. „Niemand darf bezweifeln, dass die überwiegende Mehrheit der Amerikaner weiß, dass der Klimawandel stattfindet und dass sie zu unserem Versprechen von Paris steht“, sagte er unter dem Applaus der Delegierten und der ergänzte: „Erneuerbare Energien wachsen und das tun Sie, weil die Märkte das wollen“.