Mehr Schutz vor gefälschten Arzneimitteln / EU verstärkt den Kampf gegen Fälscher

"Arzneimittelfälschungen werden zu einem immer größeren Problem – darum ist es wichtig, dass die Europäische Union auf diesem Gebiet noch aktiver wird“, begrüßt Anja Weisgerber, die Sprecherin für Gesundheit der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, die überarbeitete Richtlinie zur Arzneimittelfälschung. "Längst werden nicht mehr nur sogenannte Lifestyle-Arzneimittel gefälscht, sondern zunehmend auch innovative und lebensrettende Mittel wie z.B. Krebsmedikamente", so die unterfränkische CSU-Abgeordnete weiter. Um die Fälscher besser zu bekämpfen, stimmte das Europäische Parlament heute über einen Richtlinienentwurf ab, durch den das Eindringen von gefälschten Arzneimitteln in die legale Lieferkette verhindert werden soll. Rat und Parlament hatten sich im Vorfeld zur Abstimmung auf einen Kompromisstext geeinigt.

Ein besserer Schutz vor Fälschungen soll insbesondere durch die Einführung von neuen Sicherheitsmerkmalen erreicht werden. "Durch die Sicherheitsmerkmale wird es möglich, direkt bei der Ausgabe in der Apotheke festzustellen, ob es sich um ein Originalprodukt handelt", erklärt die Europaabgeordnete das System. "So kann ein effektiverer Schutz der Patienten vor Fälschungen erreicht werden." Die ersten Modellversuche seien vielversprechend.

Die überarbeitete Richtlinie bezieht außerdem den Verkauf über das Internet ein. "Das Internet gewinnt als Bezugsquelle für Medikamente immer mehr an Bedeutung; deshalb sollten auch hier einheitliche europäische Regelungen gelten. Schließlich ist das Internet einer der Hauptwege, über den gefälschte Arzneimittel auf den europäischen Markt gelangen", erklärte Dr. Anja Weisgerber. Der Kompromisstext sieht die Einführung eines einheitlichen Logos vor, das nur registrierte und von den Behörden genehmigte Internetseiten tragen dürfen. „Nicht alle Internetapotheken sind per se gefährlich. Man muss aber seriöse Anbieter von schwarzen Schafen unterscheiden können. Mit den neuen Regelungen haben Patienten die Möglichkeit, direkt zu erkennen, ob es sich um eine seriöse, von den Behörden anerkannte und kontrollierte Internetapotheke handelt“, so die unterfränkische Europaabgeordnete abschließend.