„Mehr Freiheiten für Fußballvereine“ / Weisgerber trifft Stoiber und Rummenigge

Das Europäische Parlament arbeitet gerade an einem Bericht zum Profifußball in Europa. „Wir benötigen keine europäische Richtlinie für den Fußball!“, so die sportpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europaparlament Dr. Anja Weisgerber im Gespräch mit Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber und dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge (Bild). Vielmehr soll ein Gespräch mit den Vereinen, der FIFA und UEFA zu einem fairen Wettbewerb zwischen den europäischen Vereinen führen. „Das Europäische Parlament soll als moderierender Schiedsrichter fungieren“, schlägt die unterfränkische Europaabgeordnete vor.

„Wichtig auf europäischer Ebene sind die gleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen den internationalen Vereinen. Bayern München darf nicht schlechter dastehen als z.B. Real Madrid“, so Dr. Anja Weisgerber. Vereine, die im europäischem Wettbewerb gegeneinander antreten (Bsp. Champions League), müssen die Ausgaben für die Spiele über die Einnahmen aus den Spielen im Rahmen ihrer nationalen Ligen finanzieren. Es bestehen allerdings große Unterschiede zwischen den Einnahmen der Mitgliedstaaten. Ein spanischer Club verdient aus der Verwertung von Fernsehrechten an den nationalen Ligen im Verhältnis zu einem deutschen Verein 100 Mio. Euro pro Saison mehr. „Hier müssen wir Abhilfe schaffen!“, fordert die Europaabgeordnete.

„Entscheidend ist auch eine Entschädigung der Vereine, wenn sie ihre Spieler für Nationalmannschaftsspiele ausleihen“, betont Weisgerber. Bisher müssen die Vereine ihre Spieler kostenlos für Spiele der Nationalmannschaft zur Verfügung stellen. Sie erhalten z.B. keinerlei Beteiligung an den Einnahmen aus der WM. Auch müssen sie für diese Zeit die Versicherung für die Spieler übernehmen.

Das Europäische Parlament will mit diesen Vorschlägen zu einem gerechten Wettbewerb im Sport beitragen, ohne jedoch den Fußball einzuengen und ohne neue Gesetze zu schaffen.