Internationale Messe Holzenergie: Anja Weisgerber (CSU) stellte Energiepapier der Jungen Union Bayern vor / In einem ausgewogenen Energiemix liegt die Zukunft

Die Europaabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament Anja Weisgerber hat auf dem Fachkongress für Holzenergie (IHE) am
22. September 2005 im Messezentrum Augsburg das Energiepapier der Jungen Union Bayern vorgestellt und anschließend in einem Pressegespräch zur Bedeutung und Zukunft der regenerativen Energien in Bayern und Europa Stellung genommen.
Der Arbeitskreis Umwelt der Jungen Union Bayern hatte das Energiepapier im Herbst vergangenen Jahres unter der Federführung seiner Leiterin Dr. Anja Weisgerber erarbeitet. Die Junge Union Bayern tritt darin für einen ausgewogenen Energiemix aus Kernenergie, erneuerbaren Energien und fossilen Brennstoffen ein. Erklärtes Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen schrittweise zurückzuführen. „Die großen Stromausfälle in den Vereinigten Staaten, in Italien und Griechenland habe die Verwundbarkeit der Industrienationen bei einem Ausfall der Energieversorgung vor Augen geführt“ so Weisgerber. Durch die schrecklichen Folgen des Wirbelsturms Katrina, die damit verbundene Energieknappheit und deren Wirkung auf die Energiepreise, fühle sich die Junge Union in ihrem Kurs bestätigt, bemerkte die CSU-Abgeordnete weiter.
Es dürfe jedoch kein Zweifel herrschen, dass an der Kernenergie auch aus umweltpolitischen Gesichtspunkten festgehalten werden müsse, da mit ihr CO2-frei Strom erzeugt werden könne. Damit werde ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung des Treibhauseffekts geleistet. Ergänzend hierzu müsste aber der Anteil regenerativer Energien steigen. Weisgerber bekräftigte, dass dabei die Entwicklung hin zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen müsse. Dies bedeute, dass der Anteil erneuerbarer Energien vor allem unter ökonomisch verträglichen Rahmenbedingungen ausgeweitet werden müsse.
In diesem Zusammenhang erläuterte sie die aktuellen Diskussionen auf europäischer Ebene zu einem Initiativbericht im Europäischen Parlament, der sich mit der Bedeutung und Zukunft der erneuerbaren Energien und dabei insbesondere mit der auch unter wirtschaftlichen Gesichtpunkten sehr interessanten Biomasse befasst. „Der Berichtsentwurf bezeichnet die Biomasse als den schlafenden Riesen unter den erneuerbaren Energien und setzt einen Schwerpunkt seiner Ausführungen auf diese Energieart. Die Biomasse ist ein bisher vielfach unterschätzter Energieträger, auch die Junge Union fordert eine stärkere Förderung in diesem Bereich“, so Weisgerber. „Wir, die Junge Union Bayern, träumen von Bayern als dem Land der Biomasse und treten für die schnelle Ausweitung der Nutzung der Biomasse im Freistaat ein“. Mit diesen Worten zitierte sie das Papier der Jungen Union Bayern. Sie begrüßte die Pläne der Staatsregierung, die Nutzung der Biomasse zu verdoppeln. Hier kann der Freistaat bereits beachtliche Erfolge aufweisen, die der Staatsregierung, vor allem Landwirtschaftsminister Miller und Umweltminister Dr. Schnappauf zuzuschreiben sind.

Vor allem die heimischen Bauern könnten davon profitieren, denn diese könnten künftig als Rohstofflieferanten fungieren und damit neue Einnahmequellen erschließen. Im Flächenland Bayern sei die Biomasse ganz besonders wichtig, da hier auch die größten Potentiale und Chancen für Landwirte bestünden. Die Landwirte sind die Energiewirte der Zukunft.
Weisgerber bekräftigte auch, dass gerade Bayern bei der Förderung und der Verwendung der erneuerbaren Energien weit über dem deutschen Durchschnitt liege. „Die Politik der bayerischen Staatsregierung zeigt, dass die regenerativen Energien schon heute einen wichtigen Beitrag innerhalb unseres Energiemixes leisten“, so die Umweltpolitikerin weiter.
In einem wirtschaftlich verträglichen Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Gesamtenergieversorgung zusammen mit der weiteren Nutzung der Kernenergie sieht die Junge Union die einzige Möglichkeit, eine zuverlässige Energieversorgung bei möglichst geringer internationaler Abhängigkeit sicherzustellen. Weisgerber forderte die zügige Entwicklung eines bundesweiten energiepolitischen Gesamtkonzepts, mit einer klaren Ziel- und Wegbeschreibungen.
Die Junge Union Bayern werde die künftigen Entwicklungen weiter genau verfolgen und die politische und gesellschaftliche Debatte konstruktiv begleiten.