Gesundheitsausschuss stärkt Patientenrechte / Behandlung im europäischen Ausland soll einfacher werden

„Wir haben heute gezeigt, dass uns die Patienten wichtig sind und wir sie in den Mittelpunkte unserer Gesetzgebung stellen. Die Richtlinie schafft endlich Rechtssicherheit“, begrüßte Anja Weisgerber, Sprecherin für Gesundheit der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, das Votum des Gesundheitsausschusses über die grenzüberschreitenden Patientenrechte. „Patienten wollen sich im Regelfall nahe ihres Wohnortes behandeln lassen. Das geht aber nicht immer, zum Beispiel wenn sie an seltenen Krankheiten leiden, für die es in nächster Nähe keine Behandlungsmethoden gibt. Diesen Patienten können wir mit der Richtlinie das Leben erleichtern – und unter Umständen sogar ihr Leben retten!“

Der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments hatte heute in zweiter Lesung über die Richtlinie zu grenzüberschreitenden Gesundheitsdienstleistungen abgestimmt. Kernpunkt der Richtlinie ist die Möglichkeit, sich im EU-Ausland behandeln zu lassen und die Kosten dafür im Heimatmitgliedstaat von der eigenen Krankenkasse bis zu der Höhe, die die Behandlung im Heimatland gekostet hätte, erstattet zu bekommen.

Nur ca. ein Prozent der europäischen Bürger fährt für eine Behandlung ins Ausland, dass sich der Gesundheitstourismus drastisch erhöhen wird, sei nicht zu erwarten: „Deutschland hat die einschlägigen Urteile des Europäischen Gerichtshofes bereits umgesetzt. Andere Mitgliedstaaten sind noch längst nicht so weit – deren Bürger können in Zukunft ebenfalls profitieren. Wir sind in Deutschland außerdem gut aufgestellt, unsere Ärzte genießen einen guten Ruf und unsere Krankenhäuser arbeiten sehr effizient. Deutschland kann als starker Gesundheitsstandort von der Richtlinie profitieren“, so Anja Weisgerber abschließend. Nun muss eine Einigung mit dem Rat gefunden werden.