Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlament stärkt die europäische Partnerschaft “Maßnahmen zur Krebsbekämpfung”

3 Millionen europäische Bürger erkranken jedes Jahr an Krebs. 1,7 Millionen sterben jährlich an dieser Krankheit; damit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in der Europäischen Union. Durch den demografischen Wandel wird zudem mit einer weiteren Zunahme von Krankheitsfällen gerechnet. “Diese Zahlen sind dramatisch. Durch Vorsorge können aber viele Erkrankungen früh erkannt und behandelt werden. Darum unterstützt der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments die Europäische Partnerschaft ‘Maßnahmen zur Krebsbekämpfung’. Alle beteiligten Akteure – also Angehörige der Gesundheitsberufe, Patientenvertreter, Krebsforscher, aber auch Ministerien und die Europäische Kommission – sind aufgefordert, zusammen zu arbeiten, um einen möglichst großen Effekt zu erzielen”, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament Dr. Anja Weisgerber. “Durch einen gesunden Lebensstil können viele Erkrankungen verhindert werden. Allein 25 Prozent aller durch Krebs verursachten Todesfälle können auf Rauchen zurückgeführt werden”, so die unterfränkische CSU-Abgeordnete weiter. “Auch gezielte Vorsorge bei Risikogruppen kann einen wichtigen Beitrag leisten. Wenn Krebs im frühen Stadion erkannt wird, kann er oftmals besser behandelt werden. Wir haben heute die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, mehr für die Krebsprävention zu tun.”

Ein weiteres Ziel der Europäischen Partnerschaft ist der Informationsaustausch und die Forschungskoordination unter den einzelnen Mitgliedstaaten. “In der Krebsforschung müssen wir uns koordinieren. Es macht keinen Sinn, wenn es in jedem Mitgliedstaat die gleichen Forschungsprojekte gibt. Dann forschen wir doppelt, während andere Bereiche vernachlässigt werden”, so Weisgerber. “Wenn wir Informationen austauschen und teilen, können wir das Ziel, die Bürgerinnen und Bürger besser vor Krebs zu schützen, besser erreichen.” Das siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union unterstützte die Krebsforschung allein im Jahr 2009 mit 100 Millionen Euro. Viele der geförderten Forschungsprojekte sind grenzüberschreitende Zusammenarbeiten verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Der Aktionsplan ist Teil einer Gesamtstrategie. “Wir wissen heute, dass Krebs durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann. Dazu zählen zum Beispiel bestimmte krebserregende Stoffe, die sich in vielen Produkten des täglichen Bedarfs wiederfinden. Darum berücksichtigen wir die Krebsprävention auch in vielen anderen europäischen Gesetzen: Die Spielzeugrichtlinie beispielsweise setzt strenge Grenzwerte oder auch die europäische Chemikaliengesetzgebung REACH hat zum Ziel, krebserregende Stoffe durch ungefährlichere Stoffe zu ersetzen”, erläuterte Anja Weisgerber. Im Mai wird im Plenum über den Bericht abgestimmt.