Freier Zugang zu Reparaturinformationen / Positive Entscheidung für Mittelstand und Verbraucher

Straßburg. “Die Europaageordneten haben im Binnenmarktausschuss ein deutliches Zeichen für den Mittelstand und die Verbraucher in Europa gesetzt”, fasst Dr. Anja Weisgerber (CSU) die Abstimmung über ihre Stellungnahme zur Euro-5-Verordnung der Kommission zusammen. In Zukunft wird es mehr Rechte für freie Werkstätten und einen uneingeschränkten Zugang zu Reparaturinformationen für Kraftfahrzeuge geben, der zu günstigeren Preisen für den Verbraucher führen wird. Der von Weisgerber als Berichterstatterin ausgehandelte Kompromiss wurde mit großer Mehrheit angenommen. “Mit dem uneingeschränkten und nicht diskriminierenden Zugang zu technischen Informationen für freie Werkstätten wird auch gewährleistet, dass die Umweltstandards und die technische Funktionalität von Kraftfahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg erhalten bleiben”, äußerte sich die Europaabgeordnete zufrieden über das Abstimmungsergebnis.

Der uneingeschränkte Zugang zu Reparaturinformationen stärkt zudem die Möglichkeiten des Verbrauchers. “Der Fahrzeugbesitzer kann frei wählen, welche Werkstatt er mit Wartungs- oder Reparaturarbeiten beauftragen möchte und ist nicht auf die Vertragshändler der Automobilhersteller beschränkt. Dies bedeutet einen Erfolg vor allem für mittelständische Unternehmen”, so die unterfränkische Abgeordnete über das Votum. Weisgerber spricht sich in ihrem Bericht dafür aus, den Zugang zu Reparaturinformationen in Zukunft in der neuen Typprüfungsrahmenrichtlinie zu verankern. “Im Sinne von “Better Regulation” sollte der Zugang einheitlich an der richtigen Stelle geregelt werden”, erläutert Weisgerber.

Die neue Euro 5 Verordnung enthält neben neuen Grenzwerten für Schadstoffemissionen auch Regelungen für den Zugang zu technischen Informationen, elektronischen Fehlercodes oder Diagnosegeräten. Beim Besuch der freien Werkstatt Bosch-Mezger in Schweinfurt überzeugte sich die unterfränkische EU-Parlamentarierin von der Bedeutung des Zugangs zu Reparaturinformationen für freie Werkstätten. Nach Ablauf der Garantiezeit oder bei Auslandsfahrten wählen viele Autofahrer den Weg zur freien Werkstatt. Moderne PKWs sind mit einer Vielzahl von elektronisch gesteuerten Fahrzeugkomponenten ausgerüstet, die die Reparatur von Kraftfahrzeugen immer komplexer werden läßt. Viele Reparaturen – insbesondere der emissionskontrollierenden Komponenten eines PKWs - sind daher nur noch mit elektronische Diagnosegeräten durchführbar. Ohne die Bedeutung z.B. des Fehlercodes `629´ zu kennen, ist eine Reparatur bestimmter Fahrzeugteile unmöglich. “Der Zugang zur Information, welcher Fehler durch den entsprechenden Fehlercode ausgedrückt wird, ist daher für die Reparatur moderner Kraftfahrzeuge und die dauerhafte Einhaltung der Emissionsgrenzwerte unabdingbar”, so die CSU-Abgeordnete.