Fahrplan für Erneuerbare Energien angenommen

"Mitgliedstaaten müssen Ziele jetzt auch erreichen"

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich gestern einstimmig für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa ausgesprochen. „Damit das vom Europäischen Gipfel beschlossene Ziel von 20 % Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch erreicht wird, müssen wir alle Mitgliedstaaten der EU in die Pflicht nehmen. Dazu fordern wir nationale Aktionspläne, in denen sich die Mitgliedstaaten selbst eigene Ziele für den Anteil der Erneuerbaren Energien setzen“, erklärte die Europaabgeordnete Anja Weisgerber, die das Dossier für die CDU/CSU Gruppe im EU Parlament betreut. Wichtig ist für die umweltpolitische Sprecherin der CSU Gruppe im Europäischen Parlament die konsequente Durchsetzung des beschlossenen Fahrplans gegenüber säumigen Mitgliedstaaten: „Notfalls muss die Kommission rechtliche Schritte einleiten, sollte ein Mitgliedstaat nichts zur Förderung erneuerbarer Energien unternehmen“.

„Wir brauchen zudem die Kernenergie als Brückentechnologie beim Kampf gegen den Klimawandel. Es ist klimapolitisch widersinnig, in Deutschland die CO2 freien Kernkraftwerke abzuschalten und stattdessen Kohlekraftwerke neu zu bauen. Ein beträchtlicher Teil der Gewinne aus der Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke in Deutschland sollte in erneuerbare Energien investiert werden. So wurde im Umweltausschuss auch ein von mir eingebrachter Antrag angenommen, der fordert, die großen Energieversorger besser in den Kampf gegen die zunehmende Erderwärmung einzubinden, in dem sie sich noch stärker als bisher beim Ausbau erneuerbarer Energien engagieren,“ erläuterte Weisgerber.

Wichtig ist, den Ausbau erneuerbarer Energien nachhaltig zu gestalten und damit Wachstum und Beschäftigung in Europa und Bayern zu fördern. „Es kann nicht sein, dass in Brasilien wertvolle Regenwälder abgeholzt werden, um auf den Flächen Energiepflanzen für Biokraftstoffe in Europa anzubauen. Dies ist klimapolitischer Irrsinn! Gleichfalls darf die Nahrungsmittelversorgung der lokalen Bevölkerung keinesfalls gefährdet werden“, so Weisgerber weiter. Wir verlangen von der Kommission, weitweit anwendbare Kriterien für die nachhaltige Produktion von Biokraftstoffen zu entwickeln und zudem den Anbau von Energiepflanzen vor Ort in Europa zu fördern, so wie wir es in Bayern schon vormachen“, so die fränkische Europaabgeordnete.

„Zudem fordern wir, den Einsatz von erneuerbaren Energien beim Heizen und Kühlen von Gebäuden stärker auszubauen, da in diesem Bereich mit relativ geringen Mitteln in kurzer Zeit ein großes Potential erschlossen werden kann. Auch die Wasserstofftechnologie bietet bei der Speicherung der aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Energie große Möglichkeiten, die weiter gefördert werden müssen“, so Weisgerber abschließend.