Europäisches Parlament macht den Weg frei für den Wasserstoffantrieb als Zukunftstechnologie / Verheugen gratuliert Weisgerber zum Bericht

Nahezu einstimmig hat das Plenum des Europäischen Parlaments heute den Bericht der CSU-Europaabgeordneten Dr. Anja Weisgerber zu den Typgenehmigungen von Kraftfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb angenommen. Auch Industriekommissar Günter Verheugen gratulierte der jungen Abgeordneten (Bild), die durch unermüdliche Verhandlungen eine schnelle Einigung mit allen politischen Kräften im Europäischen Parlament erreichen konnte. „Der Wasserstoffantrieb ist eine Alternative zum herkömmlichen Verbrennungsmotor. Bisher gab es aber keinen funktionierenden Binnenmarkt für wasserstoffgetriebene Fahrzeuge. Das Europäische Parlament hat mit der Festlegung von EU-weiten Mindeststandards und Zulassungskriterien jetzt für diese Zukunftstechnologie den Weg frei gemacht", sagte die Berichterstatterin nach der Abstimmung in Brüssel.

Wasserstoff gehört zusammen mit Biokraftstoffen und elektrischen Antriebsystemen zu den Hoffnungsträgern, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern, die Luftverschmutzung zu senken und die CO2-Ziele im Verkehrssektor zu erreichen. "Die Idee einer Wasserstoffwirtschaft mit einem vollständig schadstofffreien Kreislauf, bei dem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, ist faszinierend", sagte Anja Weisgerber. So gebe es bereits namhafte Hersteller, die erste Praxiserfolge mit dem Wasserstoffantrieb vorweisen könnten: „Mit der Verabschiedung europaweit einheitlicher Zulassungskriterien kann sich die Europäische Union nun weltweit an die Spitze der Forschung setzen, für Investitionssicherheit sorgen und gewährleisten, dass diese Technologie zur Marktreife geführt wird“, so die CSU-Europaabgeordnete aus Unterfranken weiter. Denn ohne eine Aufnahme in das EU-Typgenehmigungssystem bestehe sonst die Gefahr, dass die Mitgliedstaaten individuelle Bedingungen festlegen und damit die Verbreitung der Wasserstofftechnologie behindern. "Es ist darum richtig, dass die EU mit der heute gebilligten Verordnung die Voraussetzung für die europaweite Genehmigung dieser Fahrzeuge schafft. Damit könnte die Europäische Union auch die Richtung für eine internationale Genehmigung weisen", erklärte die Binnenmarktpolitikerin.

Die Erforschung und Entwicklung des Wasserstoffantriebs sei zudem ein Beispiel dafür, wie die Europäische Union Rahmenbedingungen für neue Technologien setzen könne. "Je schneller wir den Wasserstoffantrieb zur Serienreife bringen, umso stärker wird die Zahl der Fahrzeuge und Tankstellen wachsen. Hier setzen wir ein Beispiel dafür, wie Europa durch die Förderung neuer Technologien die Wirtschaft stärkt und für Arbeitsplätze sorgt. Vor zehn Jahren hätte auch niemand gedacht, dass es eines Tages kaum noch Analog-, sondern fast nur noch Digitalkameras geben würde", erklärte Anja Weisgerber. Die Automobilhersteller seien durchaus bereit und innovativ genug, in umweltschonende Technologien zu investieren. So wolle sich die Wirtschaft an einer Öffentlich-Rechtlichen Partnerschaft zur Förderung der europäischen Wasserstofftechnologie in Höhe von insgesamt 940 Millionen Euro beteiligen.