EP-Umweltausschuss für schärfere LKW-Abgasnormen

Parlamentarier billigen neue EU-Verordnung EURO VI / Gilt auch für Busse / Zugang zu Reparaturinformationen für freie Werkstätten

Der Umweltausschuss des Europaparlaments will strengere Abgasnormen für Lastkraftwagen und Busse. Die Abgeordneten verabschiedeten heute einen Verordnungsvorschlag zu Euro VI in erster Lesung. “Wenn wir bessere Luft in unseren Städten möchten, müssen wir die Schadstoffemissionen an der Quelle bekämpfen. Dies tun wir mit den neuen Euro Standards für den Schwerverkehr”, sagte die umweltpolitische Sprecherin der CSU Gruppe im Europäischen Parlament, Anja Weisgerber.

Der Ausschuss sprach sich dafür aus, mit den neuen Grenzwerten den Ausstoß von Staubpartikeln bei Dieselmotoren um 66 Prozent zu senken. Zudem sollen die Emissionen von Kohlenwasserstoff um 70 Prozent und von Stickstoffoxid um 80 Prozent verringert werden. “Damit reduzieren wir die Vorläufersubstanzen von Ozon. So leistet Euro VI einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Luftqualitätsrichtlinie", so Anja Weisgerber. Diese ambitionierten Grenzwerte würden ohne den Einsatz neuer Dieselpartikelfilter, zusätzliche motortechnische Maßnahmen wie Abgasrückführung und Abgasnachbehandlung schwer realisierbar sein.

Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Abgasnorm ist ein ausreichender Zugang zu Reparaturinformationen und On-Board Diagnosesystemen nicht nur für die Hersteller, sondern auch für die Werkstätten. "Wir haben heute klar gemacht, dass es eine entsprechende Bereitstellung der notwendigen Informationen und Daten auch für freie Werkstätten geben muss. Davon profitieren insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen im Wartungssektor", so die CSU-Europaabgeordnete.

Über die neue EU-Verordnung soll eine Einigung mit dem Rat in erster Lesung erzielt werden. Die Verhandlungen beginnen nach der Sommerpause. "Noch in diesem Jahr könnten die neuen Abgasnormen für LKW und Busse dann in trockenen Tüchern sein", sagte Weisgerber.