Durchbruch bei der Klimakonferenz in Paris

Pressemitteilung, 12. Dezember 2015

Die Staatengemeinschaft hat bei der 21. Weltklimakonferenz ein neues Klimaabkommen beschlossen, um den weltweiten Temperaturanstieg einzudämmen. „Wir sind Zeugen eines historischen Ereignisses. Die Staaten der Welt haben den Ernst der Lage erkannt und sich nach vielen gescheiterten Versuchen in den letzten Jahren auf ein ehrgeiziges gemeinsames Klimaabkommen als Nachfolger für das Kyoto-Protokoll verständigt“, kommentiert die Schwebheimer Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, die als Berichterstatterin für Klimaschutz bei den Verhandlungen in Paris mit dabei war.

Der Klimawandel bedroht nicht nur niedrig gelegene Inselstaaten, die Gefahr laufen aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu versinken, sondern er ist auch bei uns in Bayern spürbar. Extremwetterereignisse wie Hochwasser, lange Hitzeperioden im Sommer und milde Winter nehmen zu. In Zukunft werden die Sommer noch trockener und heißer, die Winter noch feuchter und milder. Dies hat Auswirkungen auf uns alle. Auch Landwirtschaft und Weinbau müssen sich anpassen. In Bayern droht bis zum Ende des Jahrhunderts ein Temperaturanstieg von bis zu 4,5 Grad Celsius, wenn nicht gehandelt wird.

„Die Weltgemeinschaft hat gehandelt. Egal wie unterschiedlich die Staaten sind – ob reich oder arm, klein oder groß – alle Staaten haben trotz schwieriger Verhandlungen an einem Strang gezogen und sich zu einer Eindämmung der Erderwärmung bekannt“, so die Obfrau der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag für Umwelt und Bau Anja Weisgerber.

Im Klimaabkommen wurde das Langfristziel festgeschrieben, die Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperatur unter 2 Grad Celsius zu halten, da ansonsten die Folgen für das Klimasystem unumkehrbar wären. Daneben enthält das Abkommen auf Druck der ambitionierten Staaten, darunter auch Deutschland und Europa, eine starke Formulierung zu einer Obergrenze von sogar 1,5 Grad Celsius.

Knapp 200 Staaten, die für weit über 95 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, haben in den letzten Wochen und Monaten ihre nationalen Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasen vorgelegt. In der letzten Phase des Kyoto-Protokolls hatten sich gerade einmal 37 Staaten eine Verpflichtung gegeben, die für nur 12-14 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

„Dass sich so viele Staaten selbst eigene Ziele gegeben haben und deren Einhaltung in Zukunft auch überprüft wird, ist ein bahnbrechender Paradigmenwechsel bei dieser Klimakonferenz“, so Weigerber. Das Abkommen zeigt den Weg auf, wie das Langfristziel erreicht werden kann.

Entscheidendes Instrument dafür ist ein dynamischer Überprüfungsmechanismus. Dieser soll sicherstellen, dass die Vertragsstaaten ihre nationalen Verpflichtungen erfüllen. Zudem wird alle fünf Jahre überprüft, wie weit die Staatengemeinschaft über der 2-Grad-Obergrenze liegt. Ziel ist, dass die Vertragsstaaten regelmäßig neue und aktualisierte Klimaziele vorlegen. Damit wird sichergestellt, dass sich das Ambitionsniveau regelmäßig erhöht, um das Langfristziel tatsächlich zu erreichen.

„Das Abkommen ist ein Meilenstein in der Klimapolitik, weil sich erstmals nicht nur einige wenige, sondern fast 200 Staaten der Welt wechselseitig zum Klimaschutz verpflichtet haben und sie regelmäßig Rechenschaft darüber ablegen müssen, ob sie ihre Klimaschutzverpflichtungen erfüllen. Dies ist die Basis dafür, dass der Klimawandel im Sinne unserer Kinder und Enkel nachhaltig eingedämmt wird“, so Weisgerber abschließend.