CSU-Kreistagsfraktion informiert sich über Nationales Naturerbe

Pressemitteilung, 15. Juli 2015

„Die geplante Überführung des Brönnhofs in das Nationale Naturerbe bietet die Möglichkeit, die Region im Norden von Schweinfurt zusätzlich aufzuwerten“, betonte die CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber. Gemeinsam mit dem Leiter des Bundesforstbetriebs Reußenberg, Forstdirektor Godfried Schwartz, informierte die Abgeordnete die CSU-Kreistagsfraktion über den Brönnhof, der in das Nationale Naturerbe (NNE) des Bundes übertragen werden soll. Mitte Juni hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dem Bericht über das Nationale Naturerbe im Grundsatz zugestimmt und Kriterien für den Flächenübertrag festgelegt. Derzeit überprüft das Bundesumweltministerium, ob die vorausgewählten Flächen, zu denen auch der Brönnhof zählt, diese Kriterien erfüllen. Nach dieser Prüfung soll der Beschluss zur konkreten Flächenzuteilung dann voraussichtlich Ende September durch den Haushaltsausschuss erfolgen.

Forstdirektor Schwarz klärte in seinem Vortrag über den rechtlichen Status des NNE auf und konnte gleich einige Vorbehalte zerstreuen: „Der Brönnhof wird kein Nationalpark. Das Gebiet wird auch nicht großflächig eingezäunt, sondern für Wanderer und Radfahrer auf ausgewiesenen Wegen weiterhin erlebbar bleiben.“

Nach der Aufgabe der militärischen Nutzung durch die US-Armee hat sich der Landkreis gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Üchtelhausen und Dittelbrunn die Frage nach der weiteren Nutzung gestellt. Der Brönnhof wurde schon während der Zeit der militärischen Nutzung als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen, da in dem Gebiet seltene Pflanzen- und Tierarten ihren natürlichen Lebensraum finden. Deshalb scheiden schon nach dem aktuellen Zustand Nutzungen wie Gewerbe oder Motocross aus. Der aktuell gültige Regionalplan für das Gebiet Main-Rhön schließt zudem auf den FFH-Flächen den Bau von Windkraftanlagen aus.

„Unser Ziel muss es sein, die Flächen weiter aufzuwerten und nicht brach liegen zu lassen. Also haben wir uns gesagt, wir machen das Beste daraus“, erklärt Weisgerber. Bereits frühzeitig hat sie die Gemeinden Üchtelhausen und Dittelbrunn, den Landkreis und den Bundesforst als Eigentümer an einen Tisch geholt. Bei mehreren Terminen wurden Bedenken erläutert und Chancen für das Gebiet erörtert. „Das NNE bietet die einmalige Gelegenheit, die Fläche naturnah in Wert zu setzen. Bei den bereits bestehenden Naturerbeflächen in Deutschland sehen wir, was in einem solchen Gebiet möglich ist: Naturwanderwege, Aussichtstürme, Naturerlebniszentren oder Gehege mit seltenen Wildpferden sind nur einige Beispiele“, so Weisgerber.

Bereits jetzt nutzen viele Menschen in der Region den Brönnhof als Rückzugsort zur Erholung und zum Naturgenuss. „Durch das Nationale Naturerbe können wir diese einzigartige Region im Norden von Schweinfurt noch weiter stärken. Gerade für das Schweinfurter Oberland mit dem Ellertshäuser See ist dies ein zusätzliches Aushängeschild“, betont die Abgeordnete.

„Wichtig ist mir auch, dass in den Randflächen des Brönnhofs, die nicht zum FFH-Gebiet zählen – wie das Camp Robertson und die Bunkeranlage – eine Nutzung durch Photovoltaik möglich ist. Diesbezüglich habe ich mich auch schriftlich an Bundesumweltministerin Hendricks gewandt und mich dafür eingesetzt, dass die Naturerbefläche so zugeschnitten wird, dass in den versiegelten Randbereichen erneuerbare Energien genutzt werden können. Die Ministerin hat mir zugesagt, dies bei der Festlegung der finalen Flächen zu prüfen und zu berücksichtigen“, erklärte Weisgerber. 

Darüber hinaus beabsichtigt der Bund, geeignete hochwerte Naturflächen am Brönnhof in einen Pool für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einzubringen. Auf diesen Pool kann dann der Bund, aber auch andere Träger von Bauvorhaben die ausgeglichen werden müssen, zurückgreifen. „Das ist eine gute Nachricht für die Kommunen, damit bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nicht immer wertvolles Ackerland genutzt werden muss“, betont der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion Friedel Heckenlauer.

Am Brönnhof gibt es also viel zu entdecken. Um sich persönlich ein Bild zu machen, wird Anja Weisgerber im Rahmen ihrer Wahlkreiswanderung das Gebiet am Freitag, 24. Juli 2015 erkunden. Start der Wanderung ist um 13.30 Uhr in Pfändhausen. Bei der geführten Tour geben Forstdirektor Godfried Schwartz, Revierleiter Christoph Spiekermann, Christian Stöwer vom Bundesforstbetrieb sowie Jörg Steinhoff von der Höheren Naturschutzbehörde nähere Informationen über das Wald- und Wiesengebiet Brönnhof. Nach einer kleinen Erfrischung an der Jagdhütte geht es zurück nach Pfändhausen in die Pizzeria „á la Giorgio“. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zur Wanderung in den Brönnhof herzlich eingeladen. Um Anmeldung unter Telefon 09721/947711 wird gebeten.