Anja Weisgerber (CSU): Europäisches Parlament bekennt sich deutlich zur Nutzung regenerativer Energien / Chancen auch für Unterfranken

Straßburg. In seiner heutigen Sitzung hat das Europäische Parlament in Straßburg einen Bericht über den Anteil erneuerbarer Energien in der EU (Turmes-Bericht) mit deutlicher Mehrheit angenommen. Der Abgeordnete Claude Turmes hatte im Auftrag des Industrie- und Energieausschusses im Europäischen Parlament die Potenziale bei der Nutzung regenerativer Energien untersucht. Die unterfränkische Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber sieht in dem Ergebnis der Abstimmung ein klares Bekenntnis der EU für die Nutzung regenerativer Energien. „In diesem Bereich bestehen auch für Unterfranken große Chancen und Wachstumspotential“, so Weisgerber.
Die CDU/CSU-Abgeordneten hätten den Bericht durch entsprechende Änderungsanträge deutlich abgeändert, so dass nun auch das Ziel der Wirtschaftlichkeit regenerativer Energien eine wichtige Rolle spiele. „Wichtig war in diesem Zusammenhang auch die Annahme eines Änderungsantrags unserer Fraktion, der die Zielvorgabe von 60 % CO2-neutraler Energiegewinnung bis 2020 vorsieht. Dadurch erhält der Bericht insgesamt eine bessere und realistischere Ausrichtung“, so Weisgerber. Der Turmes-Bericht habe viel Positives offen gelegt. Die CSU-Politikerin nannte in diesem Zusammenhang vor allem die Chancen der Biomasse. In dem Bericht wird diese als der „schlafende Riese unter den regenerativen Energien“ bezeichnet.

„Wir mussten die fürchterlichen Wirbelstürme im Golf von Mexiko und den Vereinigten Staaten erleben. Wir mussten erleben, wie Stromausfälle in den USA, in Italien und Griechenland das öffentliche Leben lahm gelegt haben. Diese Ereignisse, die sich in den vergangenen Jahren häuften, haben uns eines vor Augen geführt: Die Abhängigkeit unserer Volkswirtschaften von einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung“, mit diesen Worten erinnerte Weisgerber daran, dass die Chance der regenerativen Energien vor allem auch in einer wachsenden energiepolitischen Unabhängigkeit läge.

Deswegen sei es wichtig, den Anteil der regenerativen Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2020 deutlich zu steigern. Dabei müsse vor allem der Wirtschaftlichkeit mehr Beachtung geschenkt werden. Die verstärkte Nutzung regenerativer Energien müsse ökonomisch sinnvoll sein. Weisgerber verwies vor allem auf die diesbezüglichen Chancen für Unterfranken. Unterfränkische Landwirte könnten sich künftig verstärkt durch Anbau von Biomasse als wichtige Rohstofflieferanten etablieren und damit neue Einnahmequellen erschließen. „Die Landwirte von heute sind auch Energiewirte von morgen“, so Weisgerber.