SuedLink-Kompromiss Erfolg oder Niederlage?

MainPost, 25. Oktober 2015

Für Anja Weisgerber, CSU-Bundestagsabgeordnete, ist es ein „wichtiger Zwischenerfolg“ und ein „Gesamtkompromiss für die Region“. Für die Bürgerinitiative gegen die SuedLink-Stromtrasse dagegen nur frustrierend, weil Fakten geschaffen wurden: Der Koalitionskompromiss vom Juli zum Stromnetzausbau und zur Erdverkabelung. Am fünften Runden Tisch, diesmal im Rathaus Werneck, diskutierte Weisgerber mit Fach- und Verbandsvertretern, Gemeinden und Bürgerinitiativen.

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Die Einigung sei durchdachter, und für den Raum Schweinfurt verträglicher, als ursprünglich geplant, sagte Anja Weisgerber im Pressegespräch nach der Veranstaltung. Denn von fünf möglichen Stromleitungen, zwei SuedLink (Gleichstrom Wilster-Grafenrheinfeld, Brunsbüttel-Großgartach via Grafenrheinfeld und eine zweite neben der bestehenden von Grafenrheinfeld nach Großgartach) sowie zwei Wechselstromleitungen P 43 und P 44, von Mecklar sowie Altenfeld nach Grafenrheinfeld, blieb nur noch eine. Die Region werde also keine Energiedrehscheibe für Deutschland.

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Der Vorrang der Erdverkabelung wird nun im Gesetzgebungsverfahren geregelt, die Kriterien dafür festgelegt. Bis Ende des Jahres soll das Gesetz stehen.

Dass es eine Stromlücke gebe, habe Bayerns Wirtschaftsministerin Aigner festgehalten, „der Strombedarf steht nicht in Frage“, so Weisgerber. Die Versorgungssicherheit sei ein hohes Gut, trotzdem würden die Belange der Menschen mit dem Kompromiss ernst genommen.

Wie genau die Erdverkabelung aussehe, welche Tiefe und Breite dafür nötig sei, wie dort Landwirtschaft betrieben werden könne, welchen Ausgleich es gebe, waren konkrete Fragen der Diskussionsteilnehmer. Beim nächsten Runden Tisch, wohl nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens, werde sie Vertreter der verschiedenen Technologien einladen, meinte Weisgerber.

Im Gegensatz zur zufrieden wirkenden CSU-Abgeordneten zeigten sich Vertreter der Bergrheinfelder Bürgerinitiative nach dem Gespräch „krachsauer“, so Klaus Endres. Denn die zentrale Frage des Bedarfs einer SuedLink-Leitung sei nicht beantwortet worden. „Ich war überrascht, dass das praktisch beschlossene Sache ist“, sagte Landwirt Winfried Hömer. Er werde das so nicht einfach hinnehmen.

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