Obwohl die Europäische Union im Vergleich zum Jahr 2000 um 12 Mitgliedstaaten gewachsen ist, wird Bayern in der neuen EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 etwa 15 % mehr Gelder aus der EU-Strukturförderung bekommen. Dies ist ein Erfolg für ganz Bayern und gerade auch für Oberfranken. Nach einem Beschluss der Bayerischen Staatsregierung wird der Regierungsbezirk als Grenzregion zur Tschechischen Republik überproportional von diesen Geldern profitieren können.
Häufig wird kritisiert, dass Deutschland Nettozahler in der EU ist. Insgesamt zahlen wir etwa 6 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt, als wir aus Brüssel zurückbekommen. Dies ist – auf den ersten Blick – sehr viel Geld; für jeden einzelnen Deutschen bedeutet dies jedoch einen Beitrag von jährlich etwa 75 Euro [Zahlen von 2005, Quelle: Statistisches Jahrbuch der EU-Kommission 2006]. Luxemburger (185 Euro), Niederländer (162 Euro) oder Schweden (95 Euro) zahlen zum Beispiel deutlich mehr ein als wir. Als Exportnation – jeder fünfte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Export ab und über 60 % der Exporte gehen in EU-Staaten – profitieren wir mehr als jedes andere Mitgliedsland vom europäischen Binnenmarkt. Auch deshalb ist die EU für uns von vielfältigem Nutzen. Dazu trägt auch die europäische Förderpolitik bei.
Und mit der neuen Förderkulisse der Europäischen Union ergeben sich ab 1. Januar 2007 wieder neue Chancen für die Region. Denn mit Beginn der neuen Förderperiode werden EU-Strukturfördermittel aus dem Regionalfonds in ganz Oberfranken eingesetzt werden können – bis-her war dies in einigen Gebieten noch nicht möglich.
Um diese neuen Chancen für Oberfranken zu nutzen, möchten wir die vielen verschiedenen För-derprogramme der EU in diesem Leitfaden vorstellen. Ausgehend von den größten und bedeu-tendsten Förderprogrammen der Regional-, Sozial-, Forschungs- und Landwirtschaftsförderung erläutern wir noch weitere Programme, die für uns in Oberfranken von besonderem Wert und Inte-resse sein können. Dabei steht neben einer allgemeinen Beschreibung der Programmziele, der ge-förderten Maßnahmen und dem Gesamtbudget der Programme die Benennung von Ansprechpart-nern im Vordergrund, an die man sich mit Fragen und Anträgen wenden kann. Bei fast allen För-derprogrammen haben wir den Bezug zu Oberfranken herausgearbeitet.
Insgesamt soll dieser Leitfaden Licht in den oft zitierten „Förderdschungel“ der EU bringen, Ober-frankens Chancen herausarbeiten sowie Hilfe zur Beantragung von EU-Fördermitteln geben. Er ist kostenfrei erhältlich und auch online unter www.foerderleitfaden.de verfügbar.
Hier können Sie den Förderleitfaden für Oberfranken herunterladen: